Als Konzeptkünstler entstehen meine Arbeiten nicht in einem Studio, sie entstehen in der Wechselwirkung mit den Zuständen in der Welt die mich umgibt. Dies ist sehr persönlich zu nehmen, kann ich doch nur das Beobachten, das ich sehen kann. Wahrnehmen muß man aus diesen Beobachtungen heraus allerdings die Ebenen hinter dem Gesehenen.
Es stellt sich daraus eine banale Frage an die Kunst, den Kunstschaffenden. Diese wird untersucht in dem Langzeitprojekt Stabat Mater. Kann Kunst Widerstand leisten? Muß ein Künstler Widerstand leisten und wenn ja, wie? Die Fragments (of an anrchist artist) sind als Skizzen zu sehen.
In Blog zu Stabat Mater benenne ich die Fetischisierung des Besitzes als Gottersatz in einer säkularisierten Gesellschaft. Ist es Zufall, daß Banken und der Stock Exchange in der Wall Street römischen Tempeln ähneln? Aus dieser Fetischisierung heraus verfälscht sich sehr gefährlich der libertäre Begriff der Freiheit in der momentanen Politik. Es gilt nicht mehr Hegels Vernunftstaat, es gilt der Totalitarismus des Besitzes. Frei ist der, der besitzt und diese Freiheit wird er verteidigen mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung stehen. Grenzen/Mauern ziehen, Verfolgungen, Abschiebungen, Reinhaltung der Gesellschaft. Ist es ein Zufall, daß die letzten Attentate in der westlichen Welt (Neuseeland / USA) von Schützen begannen wurden, die sich auf die Reinhaltung und auf des Vorrecht der weißen Rasse beziehen in einer zu vollen Welt zu leben? (Zu voll heißt hier: Verzicht üben und Verzicht würde bedeuten: weniger Freiheit und weniger Freiheit: weniger Besitz und weniger Besitz: ?)
Wir führen Kriege, um diese Freiheit zu verteidigen. Wir verteidigen diese Freiheit mit dem Diktat des Marktes in Freihandelsabkommen und bomben / plündern damit die Welt aus, versperren uns aber den Menschen, die der dadurch entstandenen Gewalt und dem Hunger entkommen müssen.